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Bezirksverband Recklinghausen
der Kleingärtner e. V. 

Kgv. „Heimatliebe“

Zu Gast im französischen Douai: Seit 35 Jahren Partnerschaft unter Kleingärtnern

In der Brauerei - die Reisegruppe aus Recklinghausen vor den Bierkesseln.

Eine 14-köpfige Reisegruppe aus Recklinghausen war für drei Tage zu Besuch in Douai. Die Kleingärtner aus dem Kgv. „Heimatliebe“ und Freunde besuchten während ihres Aufenthalts die Gedenkstätte „Carriére Wellington“ in Arras, einen Zwiebelbauern in Arleux, die kleine französische Privatbrauerei „La Fabrique“ und das bedeutendste Bergbaumuseum Frankreichs, das „Historique Minier“.
Das „Carriére Wellington“ in Arras, der Partnerstadt von Herten, ist eine Gedenkstätte, die an eine Schlacht im Ersten Weltkrieg, ein missglücktes Ablenkungsmanöver der Franzosen im April 1917, erinnert. Dieses Kriegsdrama mit französischen Soldaten und Legionären endete binnen Tagen mit einem katastrophalen Blutbad mit zahlreichen Verletzten und Toten. (Zur weiteren Information: Zum 100-jährigem Gedenken sind 2017 weitere Monumente entstanden und eingeweiht worden. Eins der Monumente ist ein großer Ring, als warnendes Mahnmal, mit den 600.000 Namen der Gefallenen.)
Am Folgetag wurde das Start-Up-Unternehmen eines jungen französischen Bierbrauers in Douai besichtigt. Dieser Tag stand im Zeichen des Genusses. Zwei junge Männer haben vor fünf Jahren ihr Hobby zum Beruf gemacht und brauen nun selbst Bier. Auch die Verpackungen zum Versenden und Verschenken, das Design der Etiketten für die Bierflaschen und der Gläser sowie den Verkauf regeln die Jungunternehmer selbst.
Jaques, der Unternehmensgründer, führte die Gruppe durch die kleine Brauerei. Anschließend fand die Verköstigung verschiedener Biersorten mit dargereichten kleinen Knabbereien statt.

Unter Freunden: (v.l.) Frau Meriaux, Frank Uhlenbrok, Bernard Turek, Alain Turek, der Vereinsvorsitzende der „Heimatliebe“ Armin Osthof und Gartenfreund Rüdiger.

Noch am selben Tag wurde ein Zwiebelbauer besucht. Er produziert geräucherten Knoblauch. Der Landwirt zeigte den interessierten Kleingärtnern das Herstellungsverfahren des bekömmlichen Produkts.
Am letzten Tag besuchte die Reisegruppe aus dem Ruhrgebiet das bedeutendste Bergbaumuseum in Frankreich. Dort wurde Geschichtliches über den Steinkohle-Abbau erzählt. Von 1931 bis 1971 wurde die Zeche im Zentrum von Lewarde betrieben. Danach endete dort der Steinkohleabbau. 13 Jahre später wurde das Gelände als Zeugnis des Bergbaus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Lebensgroße Puppen zeigten nun in beeindruckender Weise die harte Arbeit im Stollen.
An diesem Tag trafen die Kleingärtner und Freunde auch ihre französischen Partner mit deren Frauen. Die Wiedersehensfreude war groß. Gemeinsam saßen die deutschen und französischen Kleingärtner beisammen und tauschten sich aus. Die Verbindung der französischen Kleingärtner aus Douai zum Bezirksverband Recklinghausen der Kleingärtner besteht schon seit 35 Jahren. Briefwechsel und Fotos zeugen davon.
Jedoch waren durch schicksalhafte Ereignisse und sprachliche Barrieren die Kontakte für einige Jahre eingeschlafen. Erst durch den vor einem Jahr verstorbenen Franzosen Michel Bouquet war die Verbindung vor zwei Jahren neu belebt worden.
Die französischen Kleingärtner waren im November 2021 in der „Heimatliebe“ zu Gast. Der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Armin Osthof, war mit Michel Bouquet eng befreundet. Armin Osthof ist Vereinsvorsitzender derselben Gartenanlage wie der einstige langjährige Bezirksverbandsvorsitzende.
Die Kleingärtner genossen bei dem Treffen die Gesellschaft sowie den anschließenden gemeinsamen Imbiss im Hotel. Die französischen Kleingärtner Bernard Turek und Alain Meriaux versprachen, im April oder Mai für einen Tag nach Deutschland zu reisen und die „Heimatliebe“ zu besuchen. Dann will auch der jetzt erkrankt verhinderte Armand Wantiez mit dabei sein.
Im Juli 2025 ist von den Kleingärtnern der „Heimatliebe“ ein weiterer mehrtägiger Besuch in Douai mit einem Treffen der französischen Freunde vorgesehen. Hier will auch der Recklinghäuser Bürgermeister Christoph Tesche dazukommen. Denn dann steht ein Jubiläum an: Die Städtepartnerschaft zwischen Recklinghausen und Douai besteht seit 60 Jahren.

Text und Bilder: Maria Althaus, Bezirksverband und Vereine