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Bezirksverband Recklinghausen
der Kleingärtner e. V. 

„Kgv. „Arbeit und Freude“ in Oer-Erkenschwick

Obstbaumschnitt:
Drei Experten zeigen,
wie es korrekt gemacht wird

Anleitung durch den Bezirksverbandsvorsitzenden: Werner Placzek (rechts) zeigt Ralf Lamotte,
wo er schneiden darf.

Am Vormittag des 4. Novembers hat es eine besondere Schulung für alle Kleingärtner und Kleingärtnerinnen des Kgv. „Arbeit und Freude“ gegeben. Gleich drei erfahrene Fachberater informierten über den Erhaltungsschnitt an Kernobstbäumen. Dies waren der Vereinsfachberater Wolfgang Kniep und der Bezirksfachberater Hans-Jürgen Husmann, die beide jeweils eine Gartenparzelle in dem Verein haben. Und auch der Bezirksverbandsvorsitzende und gelernte Fachberater, Werner Placzek vom Bezirksverband Recklinghausen der Kleingärtner, gab sich die Ehre und war einer der drei Referenten.
Die drei Experten hatten sich das Programm des Vormittags untereinander aufgeteilt. Die Einleitung wurde von Hans-Jürgen Husmann übernommen.
In einem kurzweiligen und interessanten Vortrag erhielten die interessierten Zuhörer wichtige Informationen rund um den Obstbaum. Dabei beeindruckte der Bezirksfachberater mit einem umfangreichen Fachwissen nicht nur zum Thema Obstbaumschnitt.
Werner Placzek bekräftigte die Ausführungen des Bezirksfachberaters. Husmann referierte über den richtigen Standort bei der Pflanzung und gab Tipps zu Sorten. Er riet, bei der Wahl eines Obstbaums auf Qualität aus Baumschulen zu achten und informierte über passende Obstunterlagen und deren Bodenansprüche. Generell sprach er sich für mehltau- und krankheitsresistente regionale Obstbaumsorten aus. Besonders alte Apfelsorten seien dabei sehr zu empfehlen. So erklärte der Bezirksfachberater nachvollziehbare Zusammenhänge und beachtete bei seinen Ausführungen auch den Umweltschutz.
Der Bezirksfachberater Hans-Jürgen Husmann informierte zu den einzelnen Schnitttechniken wie den Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Sommerschnitt, Überwachungsschnitt, Aufbauschnitt, Verjüngungsschnitt/Erneuerungsschnitt und Erhaltungsschnitt. Auch vermittelten Husmann und Placzek wichtige Tipps für die richtige Pflanzung und nannten die Gründe, warum Kernobst zu dieser Jahreszeit beschnitten werden sollte.

Geballte Kompetenz: (v.l.) Vereinsfachberater Wolfgang Kniep (an der Leiter), Gartenfreund Ralf Lamotte, Bezirksverbandsvorsitzender
Werner Placzek, Sigrid und Bezirksverbandsfachberater
Hans-Jürgen Husmann
sowie ein weiterer Teilnehmer.

Die Fachleute stellten sich den Fragen der Zuhörer. Anschließend gab der Vereinsfachberater Wolfgang Kniep einen Buchtipp, „Das 1x1 des Obstbaumschnitts“, als Empfehlung an die Gartenliebhaber weiter.
Nach der etwa 30- minütigen theoretischen Wissensvermittlung gingen die Teilnehmenden in eine Parzelle. Das Ehepaar Anja und Ralf Lamotte öffnete für den praktischen Teil der Schnittvorführung seinen Garten. Die praktische Schnittvorführung erfolgte durch den Bezirksverbandsvorsitzenden Werner Placzek und den Vereinsfachberater Wolfgang Kniep, die sich diese Aufgabe teilten.
Zuerst wurde ein junger Spindelapfelbaum von Wolfgang Kniep beschnitten. Hierbei konnte der Fachberater des Kleingartenvereins mit Fachkompetenz glänzen. Er begründete die Vorteile des Erhaltungsschnitts und zeigte den interessierten Teilnehmern auch das richtige Arbeitsmaterial und wie es zum Einsatz kommt. Zusätzlich informierte Kniep über mögliche Schädlinge und Krankheiten der Bäume und die biologische Möglichkeit zur Behandlung.
Der Vereinsfachberater hatte sich gut vorbereitet. Die Fragen der Teilnehmer wusste er kompetent zu beantworten. Wolfgang Kniep zeigte auch, wie die Veredlungsstelle eines Baums zu behandeln ist, und führte die Kürzung auf Zapfen beim Spindelbaum vor. Eine Lage Kompost und Tierdung als schützende Schicht sei das Allerbeste für die Bäume zur Winterruhe.

Praktische Übung:
Ralf Lamotte beim Schneiden
mit der Astschere im Birnenbaum.

Anschließend wurde noch ein Halbstamm-Birnenbaum beschnitten. Zahlreiche Wassertriebe hatten sich bereits gebildet. Den Anfang bei der Schnittvorführung machte hier der Vereinsfachberater. Dabei erklärte er, dass ein sauberer Schnitt am Astring wichtig zur Gesunderhaltung des Baums ist. Eine Verletzung der Rinde begünstigt das Eindringen von Sporen und Pilzen.
Der Bezirksverbandsvorsitzende Werner Placzek nannte kostenlose Alternativen zur Behandlung einer Baumverletzung. Danach widmeten sich beide Fachmänner dem Schneiden des Birnenbaums und bezogen die Zuschauer in ihre Überlegungen mit ein. Gekonnt zeigte der Bezirksverbandsvorsitzende Werner Placzek, wo die Schnitte am Birnenbaum anzusetzen sind. Zuerst legte der Vereinsfachberater Wolfgang Kniep bei dem Baum Hand an. Anschließend versuchte sich der Kleingärtner Ralf Lamotte an seinem Birnenbaum. Die drei Fachberater halfen ihm zusätzlich bei der Auswahl der zu entfernenden Äste.
Die Zuschauer beobachteten interessiert das Geschehen. Der Kleingartenpächter Ralf Lamotte wurde immer selbstbewusster. Bereits schon kurze Zeit später hatte er unter Anleitung seinen Birnenbaum in eine schöne Form gebracht und präsentierte ihn voller Stolz. Die Teilnehmer waren in den Genuss einer informativen, fundierten und lehrreichen Fachberatung gekommen. Einfach dreifach gut.

Text und Bilder: Maria Althaus