Stadtverband Gelsenkirchen der Kleingärtner e. V.
Kgv. „Wiehagen“
Mit Muskelkraft die Schlaglöcher am Haupteingang beseitigt
Es war wieder soweit – die Auffahrt zum Kgv. Wiehagen musste in schwerer körperlicher Arbeit von Schlaglöchern befreit werden. Man kann sie schon kaum noch zählen, die unzähligen Male, die sich freiwillige Helfer zusammengefunden haben, um den Zugangsbereich zur Kleingartenanlage zu begradigen.
Es ist ein leidiges, immer wieder auftauchendes Problem. Durch Regenfälle und natürliche Auswaschung, aber vor allem auch durch das unrechtmäßige Befahren der Auffahrt und des Parkplatzes mit schweren Lastwagen, entstehen immer wieder tiefe Schlaglöcher, die den Zugang zum Kgv. "Wiehagen" erschweren. Nicht nur, dass es sehr unangenehm ist, mit dem eigenen Auto durch diese Schlaglöcher zu fahren und dabei immer Gefahr zu laufen, dass das Fahrzeug beschädigt wird. Nein, noch viel schlimmer ist die ganze Situation für die Fußgänger. Es gibt kaum Ausweichmöglichkeiten am Haupteingang. Selbst zu Fuß kann der Eingang nur erreicht werden, wenn dabei mehrere Schlaglöcher durchquert werden.
Bei trockenem Wetter ist das vielen Menschen noch egal. Aber spätestens nach zwei, drei Tagen Dauerregen ist der Boden komplett aufgeweicht, die Löcher sind mit Wasser gefüllt und niemand kommt mehr trockenen Fußes in den Garten. Und am schlimmsten ist die Situation für die älteren Vereinsmitglieder, Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die im Rollstuhl sitzen oder einen Rollator nutzen. Auch junge Mütter mit Kinderwagen zählen zu den Leidtragenden. Sie alle bleiben in matschigen Pfützen stecken oder kommen zum Beispiel mit einem Rollstuhl kaum noch aus den tieferen Schlaglöchern heraus.
Wer etwas wackelig auf den Beinen ist, muss aufpassen, nicht noch zu stolpern oder gar hinzufallen. Kurzum: Die aktuelle Situation am Haupteingang ist eine Katastrophe für alle, die den Kgv. "Wiehagen" betreten möchten. Und das sind selbst zu dieser Jahreszeit nicht wenige Menschen.
Der Kgv. "Wiehagen" ist eigentlich für seine gepflegten Wege und seine schönen Spaziermöglichkeiten bekannt und bei Anwohnern beliebt. Viele machen gern ihren täglichen Spaziergang durch die Gartenanlage und genießen es, mitten im hektischen Stadttrubel diesen ruhigen und schön bepflanzten Zufluchtsort zu haben. Gerade deshalb ist es dem Vorstand des Vereins auch ein Anliegen, den Zugang zur Gartenanlage für alle zu ermöglichen.
Aus diesem Grund war es nun einfach wieder an der Zeit: Freiwillige versammelten sich vor dem Haupttor. Bewaffnet mit Spaten, Rüttelmaschine, weiteren Geräten und viel Motivation waren zehn Helfer zur Stelle, um den Boden endlich wieder zu begradigen. Es dauerte das ganze Wochenende. Es wurde viel geschwitzt. Die Helfer machten weiter und weiter, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.
Dabei rüttelten sie zuerst den Boden auf, um den gesamten Schotter, Sand und die Erde zu lösen. Im Anschluss verteilten sie den gelockerten Boden in der gesamten Auffahrt und begradigten die Fläche. Das war eine sehr schwere Arbeit. Zwar war der Boden zum Glück durch den Regen der vergangenen Tage recht weich, doch um die Schlaglöcher herum hatte er sich sehr verdichtet. Das Aufbrechen erforderte trotz helfender Maschinen viel Muskelkraft.
Als alles begradigt war, wurde der Boden mit Rüttlern befestigt. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Von den Schlaglöchern war keine Spur mehr. Die Helfer waren unglaublich stolz auf ihre geleistete Arbeit. Aber sie waren auch sehr müde, als es endlich geschafft war.
Der Vorsitzende, Markus Otremba, erklärte dazu: „Es ist ein Arbeiten gegen Windmühlen. Ich bin sehr dankbar, dass sich Leute gefunden haben, die diese Arbeit freiwillig erledigen. Aber ich weiß auch, dass die Arbeit nicht lange halten wird.“ Der Vorsitzende war sich sicher: Im Laufe des Jahres werden wieder neue Schlaglöcher entstehen. Der Boden wird auswaschen, die Lastwagen werden die Auffahrt befahren und das Entstehen neuer Löcher befördern. „Ich weiß gar nicht, wie oft wir das schon gemacht haben“, sagte Markus Otremba mit Anzeichen von Resignation.
Der Kgv. "Wiehagen" sucht schon seit langem nach einer nachhaltigen, dauerhaften Lösung – doch die ist teuer. Eine Schrankenanlage, um das unsachgemäße Befahren zu verhindern, ist denkbar. Doch diese wird nach Erfahrungen des Vorstands nicht lange halten – zu groß ist die Gefahr der Sachbeschädigung. Das Pflastern der Auffahrt ist ein langfristiges Ziel. Erste Anfragen an spezialisierte Firmen ergaben, dass mit einem Preis im fünfstelligen Eurobereich gerechnet werden muss – eine hohe Summe, die der Verein nicht zahlen kann.
„Bis wir eine dauerhafte Lösung haben, werden wir einfach immer wieder in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ein Wochenende an Zeit und viel Muskelkraft aufwenden muss, um alles in Handarbeit zu erledigen“, sagte Markus Otremba. Er war froh und erleichtert, dass diese Arbeit für dieses Jahr erst einmal wieder erledigt ist. Als Dank für die harte Arbeit der freiwilligen Helfer wollte der Vorsitzende einen Kasten Bier und Pizza spendieren.
Saskia Bloem, Schriftführerin