Mitgliederversammlung
in Ahlen
Mitglieder streben nicht nur im heimischen Kleingarten nach Vielfalt, sondern auch in der Gesellschaft
Ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz haben die Delegierten des Landesverbands Westfalen und Lippe der Kleingärtner kürzlich bei der Mitgliederversammlung gesetzt. „Unsere Gärten blühen und gedeihen durch die Vielfalt der Pflanzen, genau wie unsere Gemeinschaft durch die Vielzahl der Menschen blüht“, schlug der Verbandsvorsitzende Rolf Rosendahl gleich zu Beginn der Veranstaltung in der Ahlener Stadthalle den Bogen aus den heimischen Kleingärten zu den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Die Zahlen sind beeindruckend: Rund 120.000 Kleingärten gibt es in Nordrhein-Westfalen, knapp 74.000 Kleingärtner sind in Westfalen-Lippe in Vereinen organisiert und üben ihr Hobby mit viel Freude und Hingabe aus. „Kleingarten – das bedeutet Grün für alle“, ergänzte Rosendahl und betonte, dass die Kleingartenanlagen für jeden Bürger offenstehen. „Sie sind Symbole für respektvolles Miteinander und für eine Gesellschaft, in der jede und jeder willkommen ist“, erklärte der Vorsitzende des Landesverbands. Bei der turnusmäßigen Versammlung aller Mitgliedsvereine wolle der Landesverband einen Appell zu mehr Mitmenschlichkeit richten, ergänzte er und wies auf eine Kunstaktion im Eingangsbereich hin, bei der jeder Anwesende an einem Baum ein Statement für Toleranz setzen konnte.
Vor zwei Jahren leitete der Landesverband einen Generationswechsel ein. Der neue Vorsitzende Rolf Rosendahl und die neue Geschäftsführerin Karoline Podchull-Giesebrecht traten in den intensiven Austausch mit den Kleingärtnern vor Ort, um zielgerichtet bei vereinsorganisatorischen Herausforderungen unterstützen zu können, und die Dienstleistungen des Landesverbandes entsprechend anzupassen.
Ein Schwerpunkt für die kommenden zwei Jahre liege zudem auf der Intensivierung der Schulungsmaßnahmen in Lünen. Die Lehrgänge in der eigenen Landesschule seien gut besucht, berichtete Landesfachberaterin Ulrike Brockmann-Krabbe. Unterfüttert mit einem neuen Ausbildungskonzept werden 60 Lehrgänge pro Jahr angeboten. Die Erfolge seien bereits zu sehen: 89 neue Fachberater sind insgesamt in den Jahren 2022 und 2023 ausgebildet worden. Insgesamt mehr als 2.000 Teilnehmer haben Kurse in den Bereichen „Gartenwissen“ und „Vereinsorganisation“ besucht.
„Unsere Kleingartenanlagen sind Bestandteil der öffentlichen Grünanlagen und werden von vielen Bürgerinnen und Bürgern zur Naherholung genutzt“, erklärte Rosendahl. Der Vorsitzende des Landesverbands betonte zudem die guten und konstruktiven Gespräche mit den politischen Akteuren. „Ich bin dankbar über den kurzen Draht zu unseren Politikern sowohl im Bundestag in Berlin als auch im Landtag in Düsseldorf, bis hin zu unseren Bürgermeistern im Kreis“, so Rosendahl. „Sie haben für unsere Anliegen immer ein offenes Ohr und unterstützen uns bei unseren Anliegen.“
Gute Kontakte zur Politik
Die hohe Bedeutung des Kleingartenwesens für die Landespolitik unterstrich Gastredner Dr. Jan Dietzel vom NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. In seinem Vortrag sicherte er die weitere finanzielle Unterstützung zu. In NRW ist – als einzigem Bundesland – die Förderung des Kleingartenwesens in der Verfassung festgeschrieben.
Weitere Grußworte der demokratischen Parteien richteten Ahlens Bürgermeister Dr. Alexander Berger, Henning Rehbaum (CDU), Bernhard Daldrup (SPD), Norwich Rüße (Bündnis 90/Die Grünen) und Dietmar Brockes (FDP) an die versammelten Mitglieder. Alle politischen Vertreter betonten die Bedeutung des Kleingartenwesens für das gesellschaftliche Miteinander, würdigten das Engagement der vielen ehrenamtlich Tätigen und sicherten weiterhin ihre Unterstützung zu.
Ausbau von Serviceleistungen
Finanziell kann der Landesverband auf eine positive Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren 2022 und 2023 zurückblicken. Insbesondere Kosteneinsparungen im Bereich der Verbandszeitschrift im Jahr 2023 führten zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, wie Kassierer Jörg Schulz in seinem Kassenbericht ausführte. Mit Blick auf den Haushaltsplan 2024/2025, den die Delegierten genehmigten, zeigte sich der Kassierer des Landesverbandes optimistisch, zukünftig wichtige Maßnahmen im Bereich der Verbandsarbeit sachgerecht umzusetzen und die Serviceleistungen für die angeschlossenen Bezirks- und Stadtverbände auszubauen.
Die Kassenprüfer Thomas Masjosthusmann, Manfred Schettler und Jürgen Osterhoff bescheinigten eine einwandfreie Buchhaltung und beantragten die Entlastung des Vorstands. Diesem Antrag folgten die Delegierten einstimmig.
Unverändertes Vorstandsteam garantiert Kontinuität
Mit einem unveränderten Vorstandsteam rund um den Vorsitzenden Rolf Rosendahl gehen die Kleingärtner in die nächsten beiden Jahre. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Stephan Winter bestätigt, als Kassierer wird sich Jörg Schulz weiter um die Finanzen kümmern. Als Beisitzer fungieren Stephan Bevc, Stephani Terhechte, Marius Feldmeier und Tim Große Lengerich.
Franz Theilenberg erhält höchste Auszeichnung
Eine besondere Ehrung hatte Rolf Rosendahl für Franz Theilenberg aus Gelsenkirchen vorbereitet. Für dessen über Jahrzehnte geleistete Arbeit und seine außergewöhnlichen Verdienste um die Förderung des Kleingartenwesens erhielt der 78-Jährige die Große Goldene Ehrennadel. Dies ist die höchste Ehrung, die der Landesverband Westfalen und Lippe vergibt.
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Projekt „Engagiert für eine grüne Zukunft“ zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit gestartet
Rolf Rosendahl machte die versammelten Mitglieder auf das im Jahr 2023 gestartete Projekt „Engagiert für eine grüne Zukunft“ aufmerksam. Die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sei dem Landesverband schon immer ein wichtiges Anliegen gewesen, so der Vorsitzende. Die ersten Ergebnisse des Förderprogramms seien bereits sichtbar. In einem anschaulichen Bildervortrag präsentierte der Landesverband die verschiedenen Projekte und erläuterte, welche Projekte mit welchen Fördersummen bedacht wurden.
Vorstellung der Mustervereinssatzung
Ein zukunftsweisendes Projekt ist in den vergangenen Monaten die Entwicklung einer neuen Mustervereinssatzung gewesen, die den angeschlossenen Kleingartenvereinen mehr Rechtssicherheit geben soll. Rolf Rosendahl stellte die wichtigsten Änderungen der Mustervereinssatzung vor, an der eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Mitgliedern verschiedener Bezirks- und Stadtverbände, einige Vorstandsmitglieder sowie Teilnehmer aus der Geschäftsstelle, gearbeitet hatte. Dabei seien auch die Meinungen und Ideen der Bezirks- und Stadtverbände berücksichtigt worden, erläuterte Rosendahl. Ein wesentlicher Aspekt ist die gestärkte Rolle der Fachberatung, auch seien jetzt die Spielregeln für die Nutzung elektronischer Medien zur Abhaltung von Versammlungen differenziert dargelegt. Desweiteren stellte Rosendahl die überarbeiteten Regelungen zur Abwicklung des Pachtverhältnisses vor.
Dank an die Aussteller
Am Ende einer überaus harmonischen Mitgliederversammlung bedankte sich Rolf Rosendahl bei den Ausstellern, die im Foyer der Ahlener Stadthalle mit ihren Aktionen und Informationen die Veranstaltung aufgewertet hatten. Der Vorsitzende bat sie dazu auf die Bühne und übergab jedem Beteiligten einen Blumenstrauß. Zu den Ausstellern zählten:
- die IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH
- der Kreisimkerverein Warendorf-Beckum
- die Albert-Schweitzer-Schule in Kooperation mit dem Kgv. „Oelde-Kurenholt“
- die Deutsche Schreberjugend NRW
Galerie der Mitgliederversammlung in der Stadthalle Ahlen