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Klimafreundliche Vorgärten und glückliche Gewinner

Wettbewerb der Stadt Lünen unter Beteiligung des Landesverbandes

In unseren Siedlungen sind derzeit die vermeintlich pflegeleichten Schottergärten weit verbreitet. Ein äußerst negativer Trend für das Stadtklima wie auch für die ohnehin gebeutelte Artenvielfalt in unserem Land und nicht zuletzt auch ein ästhetisches Problem. Die Problematik wurde auch im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität der Stadt Lünen erkannt. Folglich wurde hier die Idee geboren, im Rahmen eines Wettbewerbs “Grüner Vorgarten“ gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern gegen diese Entwicklung vorzugehen und besonders klimafreundliche und vielfältige Vorgärten zu prämieren. Eine lohnende und durchaus ausbaufähige Aktion, bei der die drei Erstplazierten mit einem Geldpreis für ihre Ideen und ihr Engagement belohnt wurden.

Grundlagen

 Gerd Eichmann, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Einblick in den Gewinnergarten

Für die Teilnahme am Vorgarten-Wettbewerb mussten neben einem Anmeldeformular, drei aussagekräftige Bilder und eine Situationsbeschreibung eingerecht werden. Zur Beurteilung der eingereichten Projekte wurde eine Jury zusammengestellt, die aus vier Vertreterinnen und Vertretern des Rates der Stadt Lünen sowie aus drei Verwaltungsmitarbeitern der Abteilung Stadtgrün und einem Mitglied des Landesverbandes der Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V. bestand. Hier war das fachliche Know-how der Fachberatung gefragt, denn diesen Part der externen Fachfrau vertrat die ehrenamtliche Landesfachberaterin Ulrike Brockmann-Krabbe.

Die Bewertung der Vorgärten erfolgte mit Hilfe einer, seitens der Stadtverwaltung entwickelten Bewertungsmatrix, die folgende Bewertungskriterien enthielt:
Biodiversität (25%), Klimaanpassung (25%), Standortgerechte Pflanzung/Aussaat (25%), Nachhaltigkeit (15%) und Kreativität (5%). Diese Bewertungskriterien, die den Bewerbern im Vorfeld bekannt waren, wiesen unmissverständlich auf den Tenor der gesamten Aktion hin: “klimafreundlicher, artenreicher Vorgarten“ versus “naturferner Schottergarten“.

Ergebnisse:

Die Gewinner: v.l. Frau Hipler-Weßel,
Frau Gesella, Ehepaar Schäferbarthold)

Obgleich mit 13 Bewerbungen die Zahl der Teilnehmer ein wenig zu wünschen übrigließ, konnten sich die Ergebnisse bzw. die präsentierten Vorgärten hinsichtlich Gestaltung, Vielfalt, Pflanzenauswahl und Kreativität durchaus sehen lassen. Bedingt durch die unterschiedliche Größe der Vorgärten, durch ihre Lage und das Engagement der Besitzer gab es die unterschiedlichsten Lösungsansätze, um die Vorgärten attraktiv und sinnvoll zu gestalten. Von blühenden Rosen-, Stauden- und Kräutergärten über Vorgärten mit Obstbäumen, großen Eichen und diversen Blütengehölzen bis hin zum Froschquartier war alles dabei. Große Naturnähe und Vielfalt sowie Sachverstand, Ideenreichtum und Engagement führten schließlich zu den drei prämierten Gewinnergärten. Doch auch die nachfolgenden, nicht prämierten Gärten waren zum Teil von guter Qualität und Ideenreichtum geprägt und sie stellen auf jeden Fall eine Bereicherung für das urbane Grün dar.

Fazit: Nachahmung erwünscht

Zugegeben: die Aktion erforderte von allen Beteiligten viel Mühe und Engagement! Doch auch der zu erzielende Gewinn ist nicht zu verachten. Von solch einem Wettbewerb profitieren neben den Preisträgern alle Beteiligten, die sich intensiv mit ihren Vorgärten oder Gärten befassen aber auch das Stadtklima und die Arten- und Biotopvielfalt gehören zu den Gewinnern einer solchen Aktion. Und mit Blick auf IGA 2027 (Internationale Gartenschau 2027), die in ca. vier Jahren im Ruhrgebiet stattfindet, können die beteiligten Städte wie Duisburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Lünen oder Kamen zusätzlich profitieren indem sie mit solchen öffentlichkeitswirksamen Aktionen ihre Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz und Artenvielfalt sensibilisieren und aktivieren, um so als Stadt Teil einer großen IGA-Bewegung zu werden.

Autor:

Ulrike Brockmann-Krabbe