Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation
zurück zur vorherigen Seite

Der BKD informiert

Der 29. Bundesverbandstag – ein voller Erfolg

Der diesjährige Bundesverbandstag stand wie kein anderer vor ihm für Kontinuität und Weiterentwicklung in Zeiten des Wandels.
Dass sich Kleingärten bewähren und krisenfest sind, zeigt die über 200-jährige Geschichte der kleinen Gärten. Um dem weiterhin gerecht zu werden und die Weichen für die Zukunft zu stellen, wurden auf diesem historischen 29. Bundesverbandstag am 9.9.2023 wegweisende Entscheidungen getroffen und das neue Bundeszentrum in Augenschein genommen.

Neuer Name – zeitgemäß und mit Geschichtsbewusstsein
Die auffälligste einstimmig getroffene Entscheidung ist für einen neuen Verbandsnamen gefallen. So löst „Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. (BKD)“ den bisherigen Namen „Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. (BDG)“ ab. Der neue Name soll das Kleingartenwesen und seine Vereine wieder in den Mittelpunkt rücken und sich dabei an seinem historischen Vorbild aus der Weimarer Republik orientieren („Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands“). Viele der Errungenschaften, die der damalige Bundesverband zu Zeiten der Weimarer Republik in die Wege geleitet bzw. für die er gekämpft hatte, sind nach wie vor bahnbrechend und zeitgemäß.
Eine neu gestaltete Verbandshomepage mit allen News gibt es zudem. Diese ist weiterhin unter www.kleingarten-bund.de zu erreichen.

Knapp 140 Delegierte mussten an diesem Tag zahlreiche Entscheidungen fällen. Foto: BKD

Stark verjüngtes Präsidium
Die Mitgliederversammlung wählte unter anderem eine neue Verbandsspitze, die in den kommenden vier Jahren die Geschicke des Bundesverbandes lenken wird. Langjährige erfahrene und junge Mitglieder aus verschiedenen Bundesländern und mit vielfältigen fachlichen Hintergründen vertreten künftig den Bundesverband. Unterstützt werden sie seitens der neu gewählten Mitglieder der Revision Jörg Schulz, Christine Huber und Carina Vogel sowie verschiedener Arbeitsgruppen. Den scheidenden Präsidiumsmitgliedern Werner Heidemann, Friedrich Pils, Dr. Wolfgang Preuß, Jürgen Maßalsky sowie Revisor Hans-Dieter Desel und Revisorin Hannelore Gildner wurden seitens des Präsidenten Abschiedsgeschenke überreicht.
Der Verbandstag hat zudem eine Beitragsanpassung auf 2,00 € Jahresbeitrag je gemeldetem Mitglied eines Kleingartenvereines beschlossen. Die Erhöhung soll dabei schrittweise erfolgen. Die erste Anpassung auf einen Jahresbeitrag von 1,60 € tritt zum 01.01.2024 in Kraft. Ab dem 01.01.2026 beträgt der Jahresbeitrag dann 2,00 €. Ausgehend von der 2019 festgestellten Notwendigkeit einer Beitragsdiskussion hatten Gesamtvorstand und Präsidium im Vorfeld dieses Beschlusses eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die auf Grundlage umfangreicher Berechnungen im Ergebnis eine entsprechende Beitragserhöhung empfohlen hatte. Die Entscheidung für eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages traf die Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit.
Aufgrund der zahlreichen Neuerungen, die dieser 29. Verbandstag mit sich brachte, war es unabdingbar auch eine Satzungsänderung vorzunehmen. Neben redaktionellen Änderungen sind es u.a. der neue Verbandsname und auch die Möglichkeit für andere Verbände mit dem Satzungszweck der Förderung der Kleingärtnerei Mitglied im BKD zu werden. Die Entscheidung für eine Satzungsänderung trafen die Delegierten einstimmig.

Das neugewählte BKD-Präsidium: v.l.n.r. Hansjörg Kefeder, Karoline Podchull-Giesebrecht, Robert Kröger, Thomas Kleinworth, Dirk Sielmann, Pasquale Lüthin, Sandra Böhme, Martin Klöden und Udo Seiffert,
Foto: BKD
Werner Heidemann (r.) wurde am 29. Bundesverbandstag zum Ehrenmitglied ernannt. Foto: BKD

Ehrungen
Werner Heidemann, u. a. bis 2022 Geschäftsführer des Landesverbandes Westfalen und Lippe der Kleingärtner und Vorsitzender des Redaktionsausschusses der Verbandszeitschrift DER FACHBERATER, wurde auf dem 29. Bundesverbandstag des BKD zum neuen Ehrenmitglied ernannt.
Weitere Auszeichnungen wurden verliehen, z. B. die Goldene Ehrennadel des Bundesverbandes. Sie wird an Personen, die sich in herausragender Weise um das Kleingartenwesen auf Bundes- oder Länderebene verdient gemacht haben, verliehen. Die Goldene Ehrennadel und eine Urkunde erhielten Werner Heidemann (BDG-Präsidiumsmitglied bis zum Bundesverbandstag 2023 und ehem. Geschäftsführer LV Westfalen und Lippe), Dr. Wolfgang Preuß (Präsident LV Thüringen), Hans-Dieter Schiller (Vorsitzender LV Schleswig-Holstein), Hans-Dieter Desel und Hannelore Gildner (beide bis 2023 Mitglied der Revision im Bundesverband).

Bundespolitische Forderungen des BKD - „Grüne Infrastruktur weiterentwickeln: Kleingärten fördern“
Als Arbeitsgrundlage für die folgenden vier Jahre hat die Mitgliederversammlung auf dem 29. Verbandstag des BKD das Positionspapier „Grüne Infrastruktur weiterentwickeln: Kleingärten fördern“ einstimmig beschlossen. Als unverzichtbares gesetzliches Fundament wird hier das Bundeskleingartengesetz mit seinen wichtigen Regelungen zum Kündigungsschutz, zur Pachtpreisbindung und zur Entschädigung bei Inanspruchnahme besonders herausgestellt. Das Bundeskleingartengesetz bietet großen Freiraum, um auch den aktuellen Herausforderungen und gesellschaftlichen Ansprüchen zu begegnen bzw. gerecht zu werden. Notwendig sind die Weiterentwicklung und Neuschaffung von modernen Kleingartenanlagen – beispielsweise als Kleingartenparks oder durch Nachverdichtung – sowie eine bedarfsangepasste Weiterentwicklung von Kleingartenanlagen allgemein. Nur mit dem Schutz des Bundeskleingartengesetzes ist die dauerhafte Sicherung der Kleingärten bei gleichzeitiger Bewältigung der aktuellen Herausforderungen machbar.
Die zentralen Forderungen des Positionspapiers zusammengefasst:
Den Schutz der Kleingärten als Grüne Infrastruktur unbedingt sichern: Festhalten am      Bundeskleingartengesetz (BKleingG) in seiner bewährten Form mit wichtigen Regelungen zum Kündigungsschutz, zur Pachtpreisbindung und zur Entschädigung bei Inanspruchnahme
• Die bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Kleingärten durch die Kommunen fördern:
   Kleingärten in den Programmen der Städtebauförderung und in weiteren zukünftigen
   Infrastrukturprogrammen explizit als möglichen Adressaten für Maßnahmen festschreiben und
   bei der Stadtplanung mitdenken

• Bei zukünftig anstehenden Neuregelungen der Bundeskompensationsverordnung ökologisch
   aufgewertete Kleingartenanlagen als Kompensationsflächen anerkennen. Entsprechende
  Forschungsvorhaben und Modellprojekte sollten durch die Bundespolitik gefördert werden.

Der BKD wird den Entwicklungsprozess weiter intensiv begleiten und gestalten. Das vollständige Positionspapier ist unter: https://kleingarten-bund.de/gruene-infrastruktur-weiterentwickeln-kleingaerten-foerdern/ abrufbar.

Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz bei ihrer Ansprache. Foto: Matthias Enter
Die Teilnehmer lauschen gespannt den Worten der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz.
Foto: Matthias Enter

Klara Geywitz würdigt Errungenschaften des Kleingartenwesens
Im Anschluss lud der BKD zur großen Festveranstaltung am neuen Bundeszentrum mit den künftigen Geschäftsstellen des BKD und des Deutsche Schreberjugend Bundesverbands in Berlin-Neukölln ein. Die offizielle Einweihung ist für das Frühjahr 2024 geplant, aber bereits jetzt ist erkennbar, welch ein Meilenstein auch diese Neuerung für das Kleingartenwesen in Deutschland ist.

Der wieder gewählte Präsident des Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. begrüßte die 250 Gäste zur Festveranstaltung. Foto: Matthias Enter

Der wiedergewählte Verbandspräsident Dirk Sielmann hieß die 250 Gäste aus dem Kleingartenwesen, aus Politik und Verwaltung willkommen. In ihrem Grußwort würdigte die Bundesbauministerin Klara Geywitz diesen historischen Tag des Kleingartenwesens und unterstrich, welch unverzichtbaren Beitrag für das Leben in der Stadt Kleingärten liefern, für das Stadtklima, die Biodiversität und für soziale Integration. Auch sie betonte, dass sich das Bundeskleingartengesetz aus Sicht des Bundesministeriums bewährt hat und in seiner aktuellen Form zu erhalten ist. Stadtbaurat des Bezirks Neukölln Jochen Biedermann betonte, man sei stolz darauf einen so wichtigen Verband in fußläufiger Nähe zum Neuköllner Rathaus zu wissen.

Guido Beneke, Geschäftsführer der Schreberjugend, und Team stellten ihre Projekte vor. Eine wichtige Aufgabe der Schreberjugend wird es sein, unter dem Titel „Grünes Klassenzimmer“ praxisnahe Bildungsangebote im Außenbereich des neuen Bundeszentrums insbesondere für Schulen zu organisieren.

Dirk Sielmann mit den Preisträgerinnen des Wissenschaftspreises 2023.
Stellvertretend für Simon Bässler, dem Gewinner des ersten Preises, nahm Eva Foos die Auszeichnung entgegen.
(v.l.n.r.: Elke Möllenkamp,
Dirk Sielmann,
Eva Foos, Prof. Dr. Jutta Zeitz,
Dr. Magdalena Szczepańska).
Foto: Matthias Enter

Als weiterer Festakt fand die Verleihung des Wissenschaftspreises 2023 statt.
Dirk Sielmann würdigte die Gewinnerinnen und Gewinner, die sich gegen knapp 40 eingereichte Bewerbungen durchgesetzt hatten. Ihre Forschungsarbeiten liefern zum einen wichtige Erkenntnisse und praktische Impulse zur zeitgemäßen Ausgestaltung von Kleingärten, zum anderen formulieren sie stichhaltige Argumente, Kleingärten als traditionsreiche und doch hochmoderne Form der Flächennutzung auch in verdichteten Ballungsräumen zu erhalten.
Im Auslobungszeitraum waren diesmal besonders viele und hochwertige Arbeiten eingegangen (Querverweis; der BKD wird an dieser Stelle noch ausführlicher dazu berichten). Die Forschungsergebnisse sind für Kommunen, Kleingartenverbände, Landes- und Bundespolitik gleichermaßen relevant.
Im Kleingartenwesen und so auch beim BKD ist und bleibt vieles in Bewegung.

Eva Foos, BKD
Fotos: BKD und Matthias Enter

Verbandspräsident Dirk Sielmann (2.v.l.) und Geschäftsführer Stefan Grundei (Mitte) gaben Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bezirksstadtrat Jochen Biedermann (nicht im Bild) eine Führung über das Gelände und durch das neue Bundeszentrum; hier beim Deutscher Schreberjugend Bundesverband e. V. mit Geschäftsführer Guido Beneke (r.),
Foto: Matthias Enter
Die Bundesbauministerin Klara Geywitz, der Präsident des BKD Dirk Sielmann, Stefan Grundei, Geschäftsführer des BKD, und Bezirksstadtrat von Berlin-Neukölln
Jochen Biedermann bei ihrem Rundgang durch das Haus (v.l.n.r.). Foto: Matthias Enter
Das Susanne Folk Trio sorgte für
die musikalische Unterhaltung.
Foto: Matthias Enter
Nach den Festreden wurde das Banner mit dem neuen Namen und dem neuen Kürzel „BKD“ enthüllt und die zuvor beschlossene Namensänderung noch einmal symbolisch vollzogen. (Das Logo bleibt indessen gleich, nur die Buchstaben werden ausgetauscht).
Foto: Matthias Enter