Bezirksverband Kreis Warendorf der Kleingärtner e. V.
Wissenswertes vom Fachberater zum Mulchen und über Mikroorganismen
Fachberater Jan Großebrockhoff (stehend) ging bei seinem Vortrag auf das Mulchen und Mikroorganismen ein.
Am 22. Februar haben 24 Interessierte Gartenfreunde vom Fachwissen des Fachberaters Jan Großebrockhoff profitiert. In einer interessanten Schulungsveranstaltung des Bezirksverbands, die im Vereinsheim des Kleingartens Steinbrückenkamp e.V. stattfand, wurde am Vormittag alles besprochen, was mit dem Mulchen zu tun hat.
Mulchen oder auch Schlegeln, was ist das überhaupt? Grob gesagt bedeutet es, den Boden mit organischem Material zu bedecken, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
Rindenmulch allerdings speichert das Wasser und gibt es nicht gerne an die Pflanze ab. Hier ist dann das Anlegen einer Pilzzucht denkbar. Aber Achtung: Es wird Fachwissen in Sachen Pilze vorausgesetzt. Auch Stroh kann zum Mulchen verwendet werden, da wachsen dann keine Pilze.
Beim Mulchen mit Rasenschnitt darf die Schicht lediglich zwei bis drei Zentimeter dick sein, da sonst Schimmel droht. Gemulcht werden darf das ganze Jahr über.
Worauf müssen wir im Vorfeld achten? Zuerst muss die Fläche frei von Unkraut sein. Nach dem Auflockern wird sie gedüngt, um den Stickstoffgehalt zu erhöhen. Zum Beispiel mit Hornspänen oder Hornmehl.
Einen Fließstoff unter die Fläche zu legen, um den Wuchs von unerwünschtem Beigrün zu verhindern, ist eher kontraproduktiv. Genauso wie das Aufschichten von Blättern um einen Baumstamm herum. Das sieht nett aus, ergibt aber keinen Sinn.
Noch zwei Tipps vom Fachberater: Beinwell und Meerrettich eignen sich sehr gut zum Mulchen, da unerwünschter Pilzbefall verhindert werden kann. Oder einfach mal Nussschalen ausbringen. In den Hälften sammelt sich das Wasser und sie werden zu Trinkgefäßen für Insekten.
Nadelholz eignet sich nicht zum Mulchen, denn es wird dem Boden wichtiger Stickstoff entzogen, sodass sich die Pflanzen schlechter entwickeln. Fällt die Wahl auf Steinmehl (entzieht Feuchtigkeit und reduziert die Bildung von Schimmel), dann vorzugsweise von Natursteinen. Hortensien, Rhododendron und Azaleen mögen Walnussblätter.
Im zweiten Teil der Schulung referierte Jan Großebrockhoff über effektive Mikroorganismen. Diese unsichtbaren fleißigen Kleinstlebewesen leisten unsagbar viel für den Garten. Mikroorganismen sind zu 99 Prozent biologisch. Das bedeutet: Sie stimulieren die Entwicklung des Wurzelsystems. Und was kaum jemand geahnt hat, Mikroorganismen haben Schnecken zum Fressen gern!
Erwerben kann man verschiedene Organismen zum Beispiel in Raiffeisenmärkten. Oder selbst züchten, und zwar folgendermaßen: Lege dir einen Bokashi-Eimer zu. Dort hinein können alle Küchenabfälle. Diese werden mit einem Sandsack beschwert, sodass sich bald Flüssigkeit bildet, die, mit Wasser gemischt, als Dünger verwendet wird. Die Masse aus dem Eimer kann auch direkt mit einem Zentimeter Erde bedeckt im Boden vergraben werden.
Hier noch ein Rezept für die schnelle Herstellung von Mikroorganismen: Mische einen Würfel Hefe mit gleicher Menge Zucker und Wasser. Warte einige Tage, dann verdünne die Flüssigkeit im Verhältnis 1 zu 100. Und fertig ist das Gießwasser.
Text: Marianne Thöne, Schriftführerin
Foto: Stephan Stein