Bezirksverband Kreis Warendorf der Kleingärtner e. V.
Schulung: Aktuelle Informationen über Bienen, Wespen und Insekten
Zur Schulung des Bezirksverbandes Kreis Warendorf der Kleingärtner hat der Vorsitzende Rolf Rosendahl die zahlreichen Teilnehmer aus den angeschlossenen Vereinen im Heim des Kgv. Beckum „Im Himmelreich“ begrüßt. Auf der Agenda standen Bienen und Insekten.
Dazu begrüßte der Vorsitzende die Referenten: Stephan Kaplan, Vorsitzender des Kreisimkervereins Warendorf-Beckum, sowie Jan Großebrockhoff, Fachberater des Bezirksverbandes. Stephan Kaplan stellt in seinem Vortrag den Unterschied zwischen Bienen und Wespen dar. Zur Gattung der Wespen zählen auch Hummeln und Hornissen.
Bienen sind behaart und bräunlich. Sie stechen nur, wenn sie bedroht werden. Nach dem Stich stirbt die Biene, weil der Stechapparat herausgerissen wird. Weil Bienen sich nicht von Speisen der Menschen ernähren, tauchen sie an keiner Kaffeetafel auf. Sie leben im Bienenstock und werden vom Imker versorgt. Sie überleben den Winter in Volksstärke.
Wespen sind schwarz-gelb gestreift, nicht behaart und verfügen über die Wespentaille zwischen Kopf und Körper. Die Größe von Wespen ist in etwa die der Bienen. In Deutschland leben mehrere 100 verschiedene Arten von Wespen, aber nur die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe fallen durch ihre Angriffe auf den Menschen auf.
Sie bauen ein Nest, in dem sich die Larven und daraus die Arbeiterinnen entwickeln. Wespen ernähren sich von Mücken, Raupen, Spinnen, Pollen, Fallobst und tierischem Eiweiß. Aus diesem Grund sind sie auch an der Kaffeetafel oder bei den Grillfesten der Menschen anzutreffen.
Wespen sind von Natur aus nicht aggressiv, sondern stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Sie können im Gegensatz zu Bienen beliebig oft stechen.
Das Nest wird im Herbst komplett verlassen, das Wespenvolk stirbt. Die Königin sucht sich ein Versteck zum Überwintern. Von 10.000 Königinnen überleben nur zirka acht den Winter.
Hornissen sind größer als Bienen und Wespen und gelb-braun gefärbt. Sie bauen ihre Nester in Baumhöhlen, aber auch in Nistkästen oder auf Dachböden. Ein Hornissennest ist von einem Wespennest dadurch zu unterschieden, dass Hornissennester immer von unten offen sind. Hornissen ernähren sich von Wespen, Bienen und eiweißhaltigem Fleisch. Daher halten sie sich von Menschen eher fern. Bis auf wenige Arten stehen Wespen und Hornissen unter Artenschutz. In seinem „Werbeblock“ verwies Stephan Kaplan auf die Neuimkerschulung, die im Januar 2025 startet.
Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite.
Nach der Mittagspause referierte Bezirksfachberater Jan Großebrockhoff über das Thema „Alles über Insekten“. In seinem Vortrag beantwortete er die Frage, ob Insekten nützlich oder schädlich für den Garten sind. Wie sich ihr Vorkommen im Garten fördern lässt und was zu beachten ist, wenn man ein Insektenhotel baut, waren weitere Themen.
Ob Insekten schädlich sind, machte der Referent am Beispiel von Blattläusen deutlich. Sie werden dann schädlich, wenn sie in großen Massen auftreten. Raubinsekten werden nützlich, indem sie die Aufgaben von Pflanzenschutzmittel übernehmen, wenn sie die Schädlinge vertilgen.
Auch der Mensch erforscht seit jeher die Insekten und orientiert sich dabei am Vorbild der Natur, wenn er sich die Flugtechnik der Libellen für die Konstruktion von Helikoptern zunutze macht. Um Nützlinge im Garten zu fördern ist darauf zu achten, dass vielfältige Pflanzen wie Obstbäume, Stauden und Wildrosen angepflanzt werden. Trockenmauern, Totholzhaufen sowie offene Lehm- und Sandflächen dienen als Rückzugsorte. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sollte vermieden werden, da sie nicht nur die Schädlinge, sondern auch die Nützlinge töten.
Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen, sondern sehr nützlich. So gehören sie zu den wichtigen Bestäubern, die für den Erhalt der Pflanzenwelt erforderlich sind. Leider ist der Bestand um 80 Prozent zurückgegangen.
Um Schmetterlinge in den Garten zu locken, sollten sie heimische Wildstauden und ungefüllte Blüten vorfinden. Für die Raupen, aus denen sich die Schmetterlinge entwickeln, gehören Brennnesseln, Disteln und Flockenblumen sowie Doldenblütler wie wilde Möhre, Fenchel, und Dill zu den wichtigsten Futterpflanzen.
Bei den Insektenhotels gibt es eine Auswahl von verschiedenen Behausungen. Bei der Materialwahl sollte man darauf achten, dass sie nicht gestrichen sind, und man sollte auf eine Befüllung verzichten, da sich in der Befüllung natürliche Feinde einnisten können.
Dreiviertel aller Wildbienen nisten im Boden. Sie benötigen lockere, sandige und trockene Böden.
Beim Bau von Insektenarchen ist darauf zu achten, dass diese groß genug für verschiedene Materialien und nach allen Seiten offen sind.
Text und Bilder: Rolf Rosendahl, Bezirksverbandsvorsitzender