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Stadtverband Dortmunder Gartenvereine e. V. 

GV. „Am Schlossweg“

Jubiläum gefeiert – Zufallsfund macht Verein älter als gedacht

Blumen zum Jubiläum und als Dankeschön: (v.l.) Norbert Schilff (Bürgermeister), Jürgen Utecht (Fraktionssprecher der Bezirksvertretung Mengede), Maximilian Schlei (Vorsitzender), Heike Straub (Schriftführerin), Ilse Michallik (Ehrenmitglied), Marcus Michallik (Kassierer) und Günter Mohr (Vorsitzender des Stadtverbands Dortmunder Gartenvereine).

Am 27. Juli hat der Gartenverein „Am Schloßweg“ sein 75-jähriges Bestehen begangen.
So dachte man zumindest, bis Gartenfreund Juri Rifling beim Aufräumen eine alte Fahne mit dem Gründungsdatum 4. September 1947 entdeckte. So wurde aus dem 75. kurzerhand das Jubiläum 75 plus zwei Jahre.
Die neue Ausgangslage tat der Feierlaune keinen Abbruch. Das Gartenfest, das um
14:00 Uhr startete, verzeichnete eine rege Teilnahme der Mitglieder, Besucher und zahlreicher Kinder. Die Mädchen und Jungen nutzten mit Eifer und viel Spaß die zahlreichen Stationen des Kinderfests. Es gab Zielwerfen mit Ringen, Dosenwerfen, Sackhüpfen und Torwandschießen. Zudem konnten sich die jungen Gäste von einer Zauberin Luftballontiere basteln lassen oder auf dem im vergangenen Jahr neu errichteten Spielplatz toben. Ein besonderes Highlight war der Eiswagen.
Auch für das leibliche Wohl aller Gäste war gesorgt. Neben der gut bestückten Kuchentheke gab es Crêpes, Currywurst mit Pommes und einen Getränkewagen mit einem breiten Angebot.
So war die Stimmung schon bestens, als um 17:30 Uhr der offizielle Teil der Veranstaltung startete.
Als Erster ergriff Kassierer Marcus Michallik das Wort und gab einen kurzen Abriss über die Vereinsgeschichte. 1947 haben die Gründungsväter den Verein eintragen lassen. Im Jahr 1949 erfolgte die Landzuteilung. Damals dienten die Gärten in erster Linie der Versorgung mit Nahrungsmitteln.
Schnell wurde die ursprüngliche Anlage von 35 Gärten an der Westerfilder Straße zu klein und im Jahr 1965 durch den Mittelweg und die Feldseite erweitert. Anfang der 80er Jahre wurde das Vereinshaus in Eigenleistung fertiggestellt.
Michalliks besonderer Dank galt dem Stadtverband Dortmunder Gartenvereine für die regelmäßige Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Dadurch wurden viele Projekte möglich wie der Wegebau, das Steinbeet, der Kräutergarten und last but not least der tolle neue Spielplatz, der im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Jürgen Utecht als Vertreter der Bezirksvertretung Dortmund-Mengede dankte er für die Finanzierung der neuen Tischtennisplatte. Als besonderes Projekt konnte in diesem Jahr die neue Fest-Terrasse eingeweiht werden.
Bürgermeister Norbert Schilff betonte die Wichtigkeit der damaligen Gärten für die Stadt und die Ernährung der Bevölkerung. Supermärkte wie heute gab es früher noch nicht. Heute gibt es dagegen einen hohen Freizeitbedarf. Die 119 Anlagen seien ein Juwel und die grünen Lungen der Stadt. Erfreulicherweise verfüge Dortmund inzwischen über 63 Prozent Grünfläche. Schliff überreichte dem Vorsitzenden Maximilian Schlei einen Scheck und als besonderes Geschenk eine Rose, genannt „Die schöne Dortmunderin“, aus dem Rosarium des Westfalenparks.
Günter Mohr, Vorsitzender des Stadtverbands Dortmunder Gartenvereine, beglückwünschte den Verein zu diesem besonderen Ereignis und bedankte sich beim aktuellen und bei den ehemaligen Vorständen für ihr Engagement. Er überreichte dem Vorsitzenden ebenfalls einen Scheck.
Auch Mohr konnte einige markante Ereignisse zur Vereinsgeschichte nennen. Der 1947 gegründete Verein startete unter dem Namen „Kleingartenverein Bodelschwingh-Westerfilde“. Hierfür stellte der Freiherr von Knyphausen acht Morgen Land zur Verfügung. 1952 gab es Pläne für die Erweiterung und den Kauf eines Grundstücks durch die Stadt Dortmund. Im April 1954 erfolgte die Namensänderung in Gartenverein „Am Schloßweg“. 1981 wurde die Eröffnung des neu gebauten Vereinsheims gefeiert und 1989 die Errichtung eines Unterstehpilzes.
Feuerteufel schlugen in den Jahren 2003 und 2010 zu und verursachten hohe Schäden. 2006 wurde das Bienenhotel eingeweiht. Heute verfügt der Verein über 67 Gärten und 92 Mitglieder. Inzwischen steht nicht mehr die Selbstversorgung mit Gemüse, sondern die Erholung im Mittelpunkt. „Oftmals rangiert der Liegestuhl vor dem Spaten“, sagte Mohr. Ökologie und naturnaher Anbau sowie Biodiversität seien die Leitlinien der Gartenbewirtschaftung.
Am Ende der Veranstaltung wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Eine Urkunde über 40 Jahre Mitgliedschaft erhielt Heinz Uersfeld. Für 25 und mehr Jahre Mitgliedschaft wurden Max Kayka, Marian Jarzab, Czeslaw Jarzab, Irene und Julian Drewicz ausgezeichnet, genauso wie Elvira Sobotta, Stefanie Socha und Stanislaw Kulewski, die ihre Gärten schon von den Eltern übernommen haben. Geehrt für 20 Jahre Vorstandsarbeit wurden Elvira Sobotta und Waldemar Rifling. Ehrenmitglied Ilse Michallik erhielt für ihre Verdienste um die Kinderbetreuung einen Blumenstrauß von Schriftführerin Heike Straub.
Foto und Text: Bea Wild