Bezirksverband Recklinghausen
der Kleingärtner e. V.
Kgv. „Heimatliebe“
Deutsche Kleingärtner zu Gast beim Fest der Riesen und in Kleingärten von Douai
Wieder einmal waren Kleingärtner aus Recklinghausen für drei Tage zu Gast in Douai. Die Reisegruppe des Kleingärtnervereins „Heimatliebe“, war vom 08.07. bis zum 10.07. unter der Leitung des Vereinsvorsitzenden Armin Osthof in der Partnerstadt von Recklinghausen. Der Juli war für den zweiten Besuch in diesem Jahr gut gewählt. Das „Festival der Riesen“, genannt „Les Feste de Gayant“, fand genau an diesem Wochenende statt. Beim Umzug durch die Straßen der Stadt Douai konnten die imposanten meterhohen und kiloschweren Figuren der traditionellen Parade bestaunt werden. Auch der Bürgermeister der Stadt Douai, Frédéric Chéreau, fuhr in einer offenen Kutsche und winkte den jubelnden Bürgern am Straßenrand zu. Mit „Kanonen“ wurde reichlich Konfetti in die jubelnde Menge geblasen. Zur gleichen Zeit fand auch noch eine Kirmes statt.
Doch nicht nur der Besuch der Parade standen auf dem Programm. Die französischen Kleingärtner hatten vorgeschlagen, dass die Kleingärtner aus Recklinghausen deren Gartenanlagen in Douai beurteilen und bewerten sollten. Einige Bewertungskriterien waren u.a. Pflanzenvielfalt, Pflanzengesundheit, Permakultur und die Methoden der Gartenbearbeitung. Die Gäste aus Recklinghausen besuchten drei sehr unterschiedliche Kleingartenvereine, die sich „Familiengärten“ nennen. Die Kleingartenanlage, „Angelo Giori“ war mit 50 Parzellen die größte Gartenanlage. Sie lag an der idyllischen „Scarpe“, einem Fluss in Nordfrankreich. Eine Wasserpumpe, für alle, sorgte dort für frisches Wasser. In Regentonnen und großen Wassertanks neben den Lauben war auch das Gießwasser. Diese Parzellen waren im Aussehen mit deutschen Schrebergärten vergleichbar. Vor deren Gartenlauben wurde exzessiver Gemüseanbau betrieben. Jeder Quadratzentimeter wurde zur Bepflanzung genutzt. Ein Vereinsheim, einen Spielplatz oder ähnliches suchte man hier vergebens. Die Versorgung mit Wasser gestaltete sich in den beiden anderen Familiengartenanlagen als schwierig. „Les Anciens“, zu Deutsch, „Alte Kameraden“, ein Umweltgarten, und „La Solitude“ unterschieden sich gravierend von der ersten kleingärtnerischen Gartenanlage. Die ca. 20 kleinen Beete waren ungeordnet angelegt und ohne Gartenlauben. Die beackerten Gartenflächen erinnerten an reines Grabeland. Ein riesiger Wassertank für alle Gärtner in einem Holzhaus diente als alleinige Wasserquelle. Die zuletzt besuchte Anlage für Familiengärten, „Einsamkeit“, hatte das größte Problem mit der Wasserversorgung. Dort müssen die Kleingärtner das Wasser in kleinen Gießkannen sehr weit schleppen. Schattenspendende Bäume standen auf einer Obstbaumwiese dahinter und an den Rändern der Anlage. Die langgezogenen Beete waren durchnummeriert und vielseitig bepflanzt. Der Wassermangel ließ jedoch viele Pflanzen krank werden und verkümmern. Die Kleingärtner - als deutsche Jury - entschieden sich dagegen einen Sieger zu ermitteln, da die Bedingungen in den „Familiengärten“ zu unterschiedlich waren. Als Dank für deren Teilnahme, erhielten die drei Gartenanlagen jeweils ein schönes Geschenk-Set für Weinliebhaber der Stadt Recklinghausen. Auch der Bezirksverband Recklinghausen der Kleingärtner e. V. hatte für den Bürgermeister der Stadt ein Geschenk mitgebracht. Ein Gartenspaten wurde ihm in Douai als Symbol der Städtepartnerschaft Recklinghausen - Douai unter Kleingärtnern geschenkt. Einen zweiten Spaten überreichte Armin Osthof der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Recklinghausen Frau Marita Bergmaier. Sie war zur gleichen Zeit in der Partnerstadt. Dieses zeigt, dass auch die Kleingärtner untereinander eine freundschaftliche Verbindung haben. Der Bürgermeister von Douai, Frédéric Chéreau, wird nun zu „Recklinghausen leuchtet“ kommen und vermutlich auch den Kleingartenverein „Heimatliebe“ besuchen.
Text und Bilder: Maria Althaus