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Bezirksverband Bielefeld und Kreis Gütersloh der Kleingärtner e. V.

Kgv. „Birkenhain“

Wie ein Hase im Kleingarten heimisch wurde

Ein Prachtexemplar:
der Gartenhase von Birkenhain.

Der Hase ist ein Kulturflüchter – so sagte man früher. Doch jetzt wohnt in unserer Kleingartenanlage ein Hase. Das ist nicht verwunderlich, denn in der Umgebung von Bielefeld wurde die Landschaft in eine intensiv genutzte Monokultur umgewandelt. Es gibt nicht mehr genügend Pflanzen, die er dort fressen könnte. Auch ein anderer Kulturflüchter, der Eichelhäher, lebt seit langer Zeit in den Parks unserer Stadt.
Zum ersten Mal habe ich einen Hasen in der Kleingartenanlage im Februar 2017 gesehen. Es war dunkel, und er rannte mir auf dem Weg entgegen, gefolgt von einem Hund. Plötzlich war er in meinem Garten verschwunden. Der Hund suchte ihn dort – vergeblich. Da wusste ich: Der wohnt schon länger hier und kennt jede Lücke im Zaun und in der Hecke. Die Durchlässe im Zaun hatte ich eigentlich für den Igel geschaffen. Der nutzt sie regelmäßig, anscheinend nun auch der Hase, denn ich habe ihn auch schon im Park außerhalb unserer Anlage gesehen.

Im Wonnemonat Mai
waren es zwei Hasen.

Dann, Anfang Mai, waren es zwei. Das Männchen hatte ein Weibchen mitgebracht, dachte ich. Vielleicht war es auch eine Sie, die einen Mann dabei hatte, denn äußerlich kann ich die Geschlechter nicht unterscheiden. Aber das muss ich auch nicht - wichtig ist, dass sie es wissen. Allerdings habe ich keinen Junghasen gesehen. Wahrscheinlich ist unser Gartenhase wirklich ein Mann.

Lieber Kohl als Möhre

Die Zweisamkeit dauert bei Hasen nicht lange, und bald war „unser Hase“ wieder allein. Im Sommer bemerkte ich, dass er auch in meinem Garten wohnte, sicherlich nachts, wenn ich daheim in meinem Bett war. Dann lag er zwischen den roten Dahlien. Das weiß ich, weil ich dort immer sein Bett fand. Drei Meter weiter nahm er seine Abendmahlzeit ein. Der Kohlkopf war beinah reif für die Ernte, als er an ihm zu nagen begann. Jeden Morgen war er kleiner, obwohl er weiterwuchs. Im Herbst war kaum mehr als der Strunk übrig. Wenn's dem Hasen schmeckt, soll er den Rest auch noch essen, dachte ich. Zuletzt war wirklich nichts mehr übrig. Aber eine Möhre, die ich ihm hingelegt habe, mochte er nicht.

Der Hase bewies einen guten Appetit

Als ich Mitte Oktober die Dahlien ins Winterquartier gebracht hatte, musste er sich ein neues Bett suchen. Nun wohnte er im Phacelia-Beet, gleich nebenan.
So war es 2017. Auch in den Jahren darauf begegnete ich einem Hasen, ob es immer derselbe war, weiß ich natürlich nicht. Fotografieren ließ er sich aber nie. In diesem Jahr war ein junger Hase da. Ich konnte mich ihm bis auf fünf Schritte nähern. Aber als er erwachsen war, versteckte er sich auf Hasenart vor mir.


Text und Bilder: Heinz-Dieter Zutz,
Kgv. „Birkenhain“

Weich gebettet: der Schlafplatz des Hasen im Phacelia-Beet.