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Landesgartenschau Höxter: Zwischen Hitzeperioden & Ernte

Die Ladesgartenschau in Höxter lockt Garten-Enthusiasten bereits seit zwei Monaten auf das Gelände rund um das Kloster Corvey. Viel ist seit dem erfolgreichen Start geschehen und auf der Fläche des urbanen Waldgartens genauso wie dem gesamten Gartenschaugelände zeigt uns die Natur, dass Gärtnern keinesfalls eintönig und vorhersehbar ist. Obwohl die Vorzuchten der Hauptkulturen im Anzuchtbeet kräftig heranwuchsen, konnten sie nicht gepflanzt werden. Die Sonne hatte alles ausgedörrt.

Blick über die Beete am Weserbogen
Quelle: Rosalie Surmann
Deutlich trockener Boden in Reihenmischkultur
Quelle: Rosalie Surmann

Trotz mehrfachen Gießens waren die klimatischen Bedingungen der letzten Wochen für viele Anzuchtkulturen wenig förderlich. Wo die Sonne das Wachstum vorantreibt, benötigen wir eben auch eine entsprechende Menge Regen.

Aber so ist das mit der Natur: Sie macht dem schönsten Plan einen Strich durch die Rechnung. Doch ist sie immer auch für positive Überraschungen bereit.

Top-Bedingungen im Tomaten-Gurken-Zelt

Die Tomatenpflanzen mögen das warme Wetter
©Evgeniya Sheydt - istockphoto.com

Das Tomaten-Gurken-Zelt ist mittlerweile vollkommen bepflanzt und so wie es scheint, fühlen sich alle Bewohner dort sehr wohl.

Die vielversprechenden, knackig grünen Gurken- und Tomatenpflanzen sind zwar noch klein, wirken jedoch allesamt kräftig und wachsen langsam, aber stetig. Bis zur Ernte wird für diese Gewächse noch ein wenig mehr Zeit vergehen. Zeit, in der wir uns gut um sie kümmern werden.

Kräuter in der Hitze: Die einen mögen’s…

Die Kräuterspiralen trockneten schnell aus Quelle: Rosalie Surmann

… die anderen nicht. Während die Wärme und der ausbleibende Regen einigen Gewächsen in den Kräuterspiralen zu einem Wachstumsschub verhalf, gingen andere ein.

Vielleicht ist das gar nicht so verwunderlich. Schließlich heizen sich die verwendeten Stahlkonstruktionen durchaus sehr stark auf, sodass hitzeempfindliche Pflanzen mit höherem Wasserbedarf stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden. 

Die Fassadenbegrünungen scheinen sich dagegen so wohl zu fühlen, dass diese kurzerhand verfrüht in Blüte gegangen sind. Ob das positiv oder negativ ist, sei dahingestellt. Für die Gewächse müssen die Bedingungen jedoch so gut gewesen sein, dass sie dieses Lebensstadium bereits jetzt erreicht haben – und das ist zumindest für die Pflanzen etwas Gutes.

Erste Ernten bereits im Juli

Die ersten Früchte waren schon im Juli erntereif. Vor allem die Erdbeeren brachten Früchte in einem Maße, wie man es kaum erwartet hätte. Die Johannisbeeren haben das Umpflanzen gut verkraftet und tragen schöne, pralle Früchte. Diese benötigen allerdings noch ein wenig Zeit bis zur Ernte.

Die Blaue Honigbeere der Heckenkirsche dagegen ist schon zum jetzigen Zeitpunkt geschmacklich ein Gedicht. Dazu sind diese Beeren überaus gesund. Nicht zu vergessen, auch die Kapuzinerzuckerschote kann bereits geerntet werden und gibt einen hervorragenden Rohkost-Snack ab.

Vorkulturen: Rote Beete & CO

Die Rote Beete zeigt sich mit kräftigem Blatt
Quelle: Rosalie Surmann

Dann sind da noch unsere Vorkulturen. In den Gemüsebeeten standen sie kräftig und wurden mit Freude geerntet. Die noch sehr gemäßigten Wetterverhältnisse, die während ihrer Wachstumsphase herrschten, kamen ihnen ausgesprochen zugute.

Radieschen und Rettich sowie Kohlrabi, Rote Beete, Stielmus und Salat waren die prominentesten Vertreter in unseren Vorkulturen.

Perspektive: Wolkig, mit Aussicht auf eine reiche Ernte

Die Dicken Bohnen müssen noch reifen
©yujie chen - istockphoto.com

Die Feigen reifen an den Bäumen und die Stangenbohnen erobern fleißig die Kletterstangen. Die Dicken Bohnen sind so prall, dass viele Besucher immer wieder fragen, ob diese nicht bereits geerntet werden können.

Den meisten Gewächsen geht es also gut. Nach der vergangenen Hitze-Episode gab es glücklicherweise etwas mehr Regen mit häufiger bedecktem Himmel. Eine wahre Erholungspause für alle Beet-Bewohner.

Selbst ist der Gartenfreund

Auf dem Gelände Weserscholle und Weserbogen gibt es recht wenige schattige Bereiche. Blumen und Gemüse wollen eben gerne in der Sonne stehen. Zumindest, wenn ausreichend klimatischer Ausgleich in Form von Regen und Bewölkung gegeben ist. Da das jedoch nicht garantiert ist, sind neben den Blumenhallen teiltransparente und luftige Dächer für die Pflanzen errichtet worden. 

Unser Schatten-Tipp!

Wenn unsere Pflanzen zu sehr unter der Sonnenhitze leiden, ist es ratsam, ihnen ein wenig Schatten zu gönnen. Ein Sonnen- oder Regenschirm kann dafür ausreichen. Alternative gefällig? Einfach ein transparentes Gartenvlies über zwei Holzböcke spannen und über den Gewächsen platzieren.

©Dimitris66 - istockphoto.com

Solaranlage als Sonnenschutz

Teilweise wurden die schützenden Dächer mit Photovoltaik-Kacheln versehen. Das scheint gut zu funktionieren: Die Pflanzen sind vor dem starken Sonnenlicht geschützt, während letzteres für die Energiegewinnung herangezogen werden kann. Eine zeitgemäße, tolle Idee!


Autorin:

Rosalie Surmann