Vorstandsratssitzung am 4. und 5. März 2016 in der Landesschule
Zentrale Themen: Vorbereitung der Mitgliederversammlung und Kleingartenförderung
Die Frühjahrssitzung des Vorstandsrates stand ganz im Zeichen der Vorbereitung der Mitgliederversammlung des Landesverbandes am 30. April d. J. in den Westfalenhallen in Dortmund.
Einnahmen und Ausgaben im Lot
Mit der Präsentation handfester Fakten zu den Einnahmen und Ausgaben des Landesverbandes in 2015 begann am Freitagnachmittag die Sitzung nach der Begrüßung durch den Landesverbandsvorsitzenden Wilhelm Spieß.
Für den beruflich verhinderten Kassierer präsentierte der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, Peter Schulz, ein insgesamt ausgewogenes Zahlenwerk für das zurückliegende Jahr.
Erfreulich! Auf der Einnahmenseite konnte der Zuschuss des Umweltministeriums für die Schulungsarbeit an der Landesschule aufgrund einer „Last Minute“- Zuwendung im November 2015 um knapp 50% auf 89.400 € aufgestockt werden. Die Landesregierung unterstreicht mit dieser Mittelaufstockung die Bedeutung der Schulungsarbeit und würdigt so auch den finanziellen Mehraufwand des Landesverbandes aufgrund einer starken Lehrgangsnachfrage und damit verbunden einer Ausweitung des Schulungsangebotes.
Kassenprüfer Rolf Schaefers, Bochum, berichtete von einer Kassenprüfung ohne Beanstandungen.
Kassenprüfer Rolf Schaefers, Bochum, berichtete anschließend von einer Kassenprüfung ohne Probleme und empfiehlt den Delegierten von daher der Entlastung des Vorstandes zuzustimmen.
Mit dem Doppelhaushalt 2016/2017 präsentierte anschließend Peter Schulz ein in sich schlüssiges Zahlenwerk, das einstimmig vom Vorstandsrat bejaht wurde und in der vorliegenden Fassung den Delegierten auf der Mitgliederversammlung in Dortmund präsentiert werden soll.
Der stellv. Landesverbandsvorsitzende Peter Schulz präsentierte einen soliden Haushaltsabschluss 2015.
Die Kandidatenliste steht
Nach den Finanzen folgte der Einstieg in den wichtigen Tagesordnungspunkt „Wahlen“. Die Erörterungen über Ämter und Kandidaten wurden vorrausschauend schon vor mehr als einem Jahr im Dialog mit den Bezirks-/Stadtverbänden auf den Weg gebracht.
Die bisherigen Amtsinhaber, Peter Schulz, stellvertretender Vorsitzender, Jörg Schulz, Kassierer, Stephan Bevc, Beisitzer, und Hans-Günther Cremer, Beisitzer, treten mit einstimmiger Unterstützung des Vorstandsrates wieder an.
Für die dritte Beisitzer-Position wurde aus den Reihen des Vorstandsrates einstimmig Rolf Rosendahl, Sendenhorst, nominiert. Der Münsterländer Rolf Rosendahl, 57 Jahre alt, ist seit 2008 Vorsitzender des Bezirksverbandes Krs. Warendorf der Kleingärtner und kennt sowohl das regionale als auch landesweite Kleingartenwesen wie seine Westentasche.
Der Vorstandsrat nominiert Rolf Rosendahl, Sendenhorst, einstimmig für den Landesverbandsvorstand.
Mit diesem abgestimmten Personaltableau, ergänzt um die Kassenprüfer Heinrich Grüneberg, Münster, (1.Kassenprüfer), Reinhard Sender, Bielefeld, (2. Kassenprüfer), Rolf Schaefers, Bochum, (Ersatz-Kassenprüfer), gehen die Vorsitzenden der Bezirks-/Stadtverbände in die Mitgliederversammlung und bitten um Unterstützung der Delegierten.
Vorab hatte sich Michael Schöneich, der aus gesundheitlichen Gründen an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte und dessen Amtszeit als Beisitzer im Landesverbandsvorstand bald endet, mit ein paar liebevoll geschriebenen Briefzeilen von seinen Kollegen verabschiedet.
Vortrag vom Umweltminister Johannes Remmel
Bei einem Blick auf die Tagesordnung zur Mitgliederversammlung fällt auf, dass neben den satzungsgemäß notwendigen Punkten und Regularien noch andere Anliegen des Kleingartenwesens in den Blickpunkt gerückt werden. So wird NRW Umweltminister Johannes Remmel zum Thema „Entwicklungsperspektiven des Kleingartenwesens in NRW“ sprechen. Die Vertreter der Landtagsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben bereits im Vorfeld ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt. Und gewiss wird der 1. Bürger der Stadt Dortmund, Oberbürgermeister Ullrich Sierau, die Westfälische Kleingartenhauptstadt würdig vertreten.
Ein buntes Programm umrahmt unsere Mitgliederversammlung: Die „Goldanlage“ aus dem Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ 2014, „Lütgendortmund Nord“, präsentiert sich im Rahmen der Ausstellung. Dort ebenfalls vertreten sind die Schreberjugend und der Bezirksverband Castrop-Rauxel/Waltrop, die verschiedene Jugendprojekte vorstellen. Der Bezirksverband Hamm – Kreis Unna informiert zu „30 Jahre nach Tschernobyl – 22 Jahre NADESHDA“ und auch die „Freie Gartenakademie“ von Wilm Weppelmann präsentiert sich mit dem Kleingartenforum 2016 in der Ausstellung. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wird Wjatscheslaw Makuschinskij, Direktor von NADESHDA, mit der „Großen Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet. Und für gute Unterhaltung sorgt die Schreberjugend Dortmund.
Wohin steuert die Kleingartenförderung des Landes?
„Das Kleingartenwesen in NRW – die Kleingartenförderung des Landes – politische Gespräche“- mit diesem weitgefassten Thema begann der 2. Teil der Vorstandsratssitzung.
Wir sind stolz darauf, dass das Kleingartenwesen in der nordrhein-westfälischen Verfassung verankert und laut ihr zu fördern ist. Das sollte sich auch bei der Ausweisung der Finanzmittel im Landeshaushalt bemerkbar machen. Tut es aber nicht! Für 2016 stehen über 80.000 € weniger im Haushaltsplan als noch ein Jahr zuvor. Die investive Förderung des Landes für den Aus- und Umbau der Kleingartenanlagen vor Ort ist auf einen Alibibetrag in Höhe von 67.200 € geschrumpft. Zum Vergleich: 2005 standen hierfür noch rund 450.000 € im Haushaltsplan und 2012 immerhin noch mehr als 300.000 €. Bisher haben die NRW - Kommunen in Abstimmung mit den Bezirks-/Stadtverbänden für das Jahr 2016 knapp 800.000 € Fördermittel, insbesondere für die städtebauliche notwendige Umgestaltung von Altanlagen, beantragt. Der Bedarf ist da, die Kommunen und das Kleingartenwesen vor Ort packen an und erbringen ihre Leistungen während das Land knausert. „An anderer Stelle werden mit dem Hinweis auf sprudelnde Steuerquellen die Ausgaben hochgefahren, während das Kleingartenwesen kaputt gespart wird“, so brachte es ein verärgerter Tagungsteilnehmer auf den Punkt. Die beiden Kleingärtner-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe werden in den nächsten Monaten im Gespräch mit den Landtagsfraktionen mit Nachdruck auf mehr Förderung drängen.
Konzentrierte Mitarbeit
Besuche aus Polen und Belarus
Zahlreiche Berichte über geplante Aktivitäten des Landesverbandes prägten den weiteren Verlauf der Sitzung. Vom 19. – 24. Juni d. J. erwarten wir eine Kleingärtnerdelegation aus Poznan, die vor Ort in den Städten und Gemeinden die Kleingartenverwaltung und –förderung kennenlernen möchte. Die Bezirks-/Stadtverbände Bielefeld/Krs. Gütersloh, Castrop-Rauxel/Waltrop, Dortmund und Hagen werden für unsere Gäste aus Polen tageweise Betreuungspatenschaften übernehmen. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfsprojekt NADESHDA wird vom 24. – 31. August d. J. eine Garten- und Naturfreundegruppe aus Belarus die Landesschule in Lünen besuchen. Von hier aus starten die Teilnehmer Tag für Tag in die Umgebung von Rhein und Weser, um Land und Leute, Sehenswürdigkeiten, Kleingartenanlagen und Projekte kennenzulernen.
Die Bezirks-/Stadtverbände Castrop-Rauxel/Waltrop, Dortmund, Gelsenkirchen, Hamm – Kreis Unna und Münster übernehmen die Programmgestaltung und Betreuung der Gäste. Ein besonderes Highlight wird gewiss ein Empfang im Bundestag durch den Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek sein.
Geschäftsführer Werner Heidemann berichtete über die Entwicklung der Landesgartenschau 2017 in Bad Lippspringe. Selbstverständlich wird hier das Kleingartenwesen mit einem eigenen Info-Garten vertreten sein, wo Kleingärtner des Bezirksverbandes Paderborn und Vertreter der Gartenbauvereine Tag für Tag über ihre Aktivitäten informieren und den Gartenschaubesuchern Rede und Antwort stehen.
Starke Lehrgangsnachfrage, mehr Förderung
Jasmin Kluge, stellvertretende Vorsitzende der Schreberjugend NRW und Stephan Bevc, unser Frontmann für die Jugendarbeit des Landesverbandes, stellten im Duo ihre geplanten Jahresaktivitäten vor. Dazu gehört an herausragender Stelle die bundesweite JULEICA-Ausbildung vom 29. September bis 3. Oktober d.J. an der Landesschule in Lünen. Zeitgleich wird hier auch das 2. Schreberfreunde-Treffen NRW am 2. Oktober stattfinden.
Im Duo erfolgreich – Jasmin Kluge, Schreberjugend NRW, und Stephan Bevc, Vorstandsmitglied des Landesverbandes für Jugendarbeit, werben für mehr Jugendarbeit in den Kleingärtnervereinen.
Über eine erfreulich starke Lehrgangsnachfrage an der Landesschule, sowohl im Vorjahr als auch im ersten Halbjahr d. J., berichtete Geschäftsführer Werner Heidemann. Mehr Nachfrage bedeutet auch zwangsläufig eine Ausweitung des Lehrgangsangebotes und Mehrausgaben. Erfreulich! Das Umweltministerium schätzt die Schulungsarbeit des Landesverbandes und hat im November 2015 noch einen Förder-Nachschlag für 2015 gewährt.
Um Lehrgangsangebote auszuweiten und besser planen zu können, sollte in Zukunft die Förderquote für die Schulungsarbeit der Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe grundsätzlich erhöht werden. Mit dieser Zielrichtung werden die Gespräche mit den Landtagsfraktionen geführt.
Die Frühjahrstagung der Fachberater der Bezirks-/Stadtverbände am 3. und 4. Juni d. J. steht ganz im Zeichen eines „Blicks über den Gartenzaun“. Mit Unterstützung des Kleingärtnerverbandes der Niederlande (Algemeen Verbond van Volkstuinders Verenigingen in Nederland (AVVN) werden wir neue und bewährte Kleingartenmodelle vor Ort in Utrecht kennenlernen.
„Wo drückt der Schuh?“ ist ein bewährter Tagesordnungspunkt, vorab eingereichte Anfragen der Bezirks-/Stadtverbände werden hier gezielt beantwortet. So hatte der Bezirksverband Bocholt/Borken um Auskünfte zu den Themen „Pachtverträge“ und „Schlichtungsverfahren“ gebeten.
Save the Date: 4. Bundeskongress der Kleingärtner vom 18. – 19. Mai 2017 in Berlin
Von NRW nach Berlin zum Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG):
BDG Präsidiumsmitglied Werner Heidemann stellte den nächsten Bundeskongress der Kleingärtner in den Mittelpunkt seiner Berichte. Mit dem 4. Bundeskongress der Kleingärtner organisiert der BDG am 18. und 19. Mai 2017 nicht nur ein „Klassentreffen“ der Kleingartenenthusiasten, sondern gibt Grünexperten in den Kommunen, Politikern, Planern und vor allem Kleingärtnern und Verbandsvertretern die Möglichkeit, neue Impulse zum Gärtnern in der Stadt zu erhalten und die Zukunft des Grüns in Städten und Gemeinden aktiv mitzugestalten.
Gemeinsam wollen wir im nächsten Jahr den Blick über den Gartenzaun wagen und neue Impulse für Kleingartenwesen und Urbanes Grün im aktiven Austausch erfahren.
Zahlreiche verbandspolitisch wichtige Punkte wurden durchaus leidenschaftlich diskutiert und im Ergebnis einvernehmlich auf den Weg gebracht. Das zeugt von gegenseitigem Vertrauen und Respekt.
Mit Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit verabschiedete Wilhelm Spieß die Teilnehmer.
Ein Frühlingsstrauß vom Landesverbandvorsitzenden Wilhelm Spieß für Christine Dieckmann zum 20-jährigen Dienstjubiläum. Christine Dieckmann war 19 Jahre als Hauswirtschafterin für die Betreuung unserer Lehrgangsteilnehmer und Gäste zuständig bevor sie vor einem Jahr die Lehrgangsverwaltung übernahm.
Werner Heidemann,
Geschäftsführer des Landesverbandes